20 Jahre «Challenge Europe» – Europapolitik vor Ort erleben

Anfang September fand das jährliche «Challenge Europe», eine Studienreise der yes nach Strassburg, Luxemburg und Brüssel statt. Bereits zum 20. Mal machten wir uns auf den Weg, um die europäischen Hauptstädte mit ihren verschiedenen Institutionen zu erkunden.

Erste Halt in Strassburg

Bei unserem ersten Halt in Strassburg besuchten wir zunächst den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Im Gespräch mit einer Schweizer Gerichtsschreiberin tauschten wir uns über ihre Arbeit, die Funktionsweise des Gerichtshofes und die Einhaltung der Menschenrechte aus. Am Nachmittag machten wir uns mit Freunden der Jungen Europäischen Föderalisten Baden-Württemberg auf den Weg zum Europäischen Parlament. Dort begann gerade die Sessionswoche. Zuvor hatten wir in Gesprächen mit den Europaabgeordneten Anna Deparnay-Grunenberg (Grüne) und Rainer Wieland (CDU) über den Umgang mit dem Rechtsruck und Populismus, aber auch über Umwelt, Klima und den Ausbau des Nachtzugnetzes diskutiert.

Zwischenstopp in Luxemburg

Erstmals gab es einen Zwischenstopp in Luxemburg, um den Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu besichtigen. Wir lernten viel über die Sprachenvielfalt am EuGH, einer europäischen Institution mit Französisch als Arbeitssprache – eine Tatsache, die mehr als 70 Dolmetscher:innen nötig macht.

Letzter Stopp in Brüssel

Der letzte Stopp unserer Reise war in Brüssel, wo wir unter anderem die Europäische Kommission, die NATO und die Schweizer Mission bei der EU besuchten. Ausserdem hatten wir die Möglichkeit, beim Europäischen Rat mit Thérèse Blanchet zu sprechen. Als Generalsekretärin trägt sie unter anderem dazu bei, dass die Treffen der Staats- und Regierungschef:innen der EUMitgliedstaaten reibungslos ablaufen. Doch an diesem Morgen nahm sie sich viel Zeit, um in netter Atmosphäre all unsere Fragen zu ihrer Arbeit, dem Europäischen Rat im Allgemeinen und den aktuellen politischen Themen zu beantworten.

Ein Erfolg!

Unsere einwöchige Reise war ein voller Erfolg. Die yes ermöglicht mit dem «Challenge Europe» Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen hautnahen Einblick in die Funktionsweise und Bedeutung der EU. Bei Gesprächen mit verschiedensten Akteur:innen unterschiedlicher Institutionen gewinnen die Teilnehmenden neue Erkenntnisse über die Strukturen, Prozesse und die politischen Herausforderungen in der EU, auch im Hinblick auf die Beziehungen zur Schweiz. Die Reise fördert damit nicht nur das politische Bewusstsein der Teilnehmenden, sondern ermöglicht ihnen auch, ihre eigene Meinung zu europäischen Themen zu entwickeln und zu reflektieren.

Neben den inhaltlichen Aspekten ist das «Challenge Europe» auch eine Gelegenheit, andere junge europainteressierte Menschen kennenzulernen, sich zu vernetzen und spannende Themenschwerpunkte in Workshops zu vertiefen. Um eine Vernetzung mit ehemaligen Teilnehmenden zu ermöglichen, haben wir ein Alumni-Treffen organisiert. Beim «After Challenge Apéro» in Bern trafen sich zum ersten Mal die verschiedenen Challenge-Generationen, um in Erinnerungen zu schwelgen und sich über die Erlebnisse auszutauschen.

Wir freuen uns auf weitere Alumni-Events und auf das nächste «Challenge Europe»!

09.11.2023

Magdalena Schwarzmüller

Co-Organisatorin des «Challenge Europe» 2023