Diese Aussage hören wir immer wieder von Schweizer:innen, die ablehnend gegenüber der EU eingestellt sind. Und es kann natürlich durchaus sein, das sich diese Schweizer:innen auf einen Österreicher, eine Deutschlande, eine Italienerin oder einen Franzosen beziehen, der/die sich ganz oder teilweise negativ zur Europäischen Union geäussert hat.
Die Umfrage zur Wahrnehmung als Bürger der Europäischen Union und der Eurobarometer, die im Mai/Juni 2023 im EU-Raum durchgeführt wurden, zeigt als Kontrast ein positives Bild.
72% aller Befragten in den 27 EU-Ländern stimmten der Aussage „Ich fühle mich voll und ganz oder teilweise als Bürger:in der Europäischen Union“ voll zu. Diese hohen Zustimmungswerte finden sich auch bei konkreten aktuellen Themen: 85% der EU-Bürger:innen unterstützt die EU-Energiewende mit einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energie.
Der Rückhalt für den Ukraine-Kurs der EU ist hoch; 72 – 88% Zustimmung für die verschiedenen Unterstützungsmassnahmen zugunsten der Ukraine. 77% wünschen sich eine gemeinsame EU-Verteidigungs-und Sicherheitspolitik.
Im Euro-Währungsgebiet ist die Unterstützung für die gemeinsame Währung Euro mit 78% Zustimmung nach wie vor hoch. 63% der Befragten in der EU geben an, dass sie die Zukunft der EU optimistisch sehen.
Zum Leidweisen der EU-Gegner:innen in der Schweiz äussern sich die EU-Bürger:innen mit deutlicher Mehrheit positiv über die EU. Wer täuscht sich da? Die EU ist kein Eliteprojekt, sondern fest verankert und getragen von den Menschen in der EU.
Und wenn jemand in der EU mit gewissen Entscheiden in Brüssel nicht einverstanden ist, heisst das noch lange nicht, dass diese Person die EU als Ganzes ablehnt. Ein Schwyzer, der oft anders stimmt als die Mehrheit der Schweizer Stimmbevölkerung, lehnt ja auch nicht grundsätzlich die Schweiz ab.